Angelika Böcker-Thöne

(51 Jahre Diabetes)
Angelika Böcker-Thöne

1967 habe ich im Rahmen meines Biologie-Studiums eine Tätigkeit als BTA (Biologisch-Technische Assistentin) bei Frau Prof. Harte (Universität zu Köln) angestrebt. Hierfür musste ich an einer ärztlichen Untersuchung teilnehmen. Damals wurde erstmalig ein Nüchternzucker von 122 festgestellt, was aber nur zu einer Nachfrage seitens des Ärztlichen Dienstes führte, ob ich zuvor am Tage „Nudeln“ gegessen hätte – was aber nicht der Fall gewesen war. Infolgedessen wurde dieser Diabetes Typ 1 auch nicht behandelt.

Erst Mitte der 70er Jahre, als ich zusammen mit meinem Mann ein Haus bauen wollte, wurde im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung für eine Lebensversicherung der Diabetes tatsächlich auch eingestellt. Damals wurde mir noch eindringlich von meinem Hausarzt abgeraten, als Diabetikerin an einen möglichen Kinderwunsch zu denken.

Ich habe dann als Biologie-Lehrerin an einem Gymnasium gearbeitet und dort auch meinen zweiten Mann kennengelernt.
1977 gebar ich meinen ersten Sohn und 1980 meinen zweiten. 1984 erlitt ich eine Ketoazidose, die ich mit Mühe und Not überlebte, 1986 erblindete ich zunächst auf dem einen Auge in Folge einer diabetischen Retinopathie (kurz vor dem Geburtstag meines zweiten Sohnes), 1987 auf dem anderen Auge. Operiert wurde ich damals noch von Herrn Prof. Wessing, dem Nachfolger von Herrn Prof. Gerhard Meyer-Schwickerath sowie Herrn Prof. Foerster. Im Zuge meiner dritten Schwangerschaft 1990 hatte ich das Glück, noch Herrn Prof. Michael Berger am Uniklinikum Düsseldorf kennenzulernen.

Trotz meiner Erkrankung habe ich meine Kinder zusammen mit meinem Mann aufgezogen und war gleichzeitig noch als Malerin tätig. Als ich das erste Mal in Essen operiert worden war, überprüfte ich damals am Aquarellblock meine Fähigkeit, konzentrische Kreise zu malen, was mir nach Aussage von Herrn Prof. Wessing und meines Mannes gelang. Ich male immer noch, wenn es die Zeit erlaubt.

Veröffentlicht: 2018

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