Josef Rausch

(55 Jahre Diabetes)
Josef Rausch

Ich bin geboren am 17.3.1925 und wohne im wunderschönen Langenfeld in der Eifel. Nachdem ich 1959 aus der Kriegsgefangenschaft zurück in die Heimat kam, stand bei mir eine Routineuntersuchung aufgrund der Antragstellung auf Kriegsbeschädigungen an. Im Krankenhaus wurden mir Tabletten verabreicht. Ich hatte zuvor noch nie in meinem Leben eine Tablette genommen. Die Schwester versicherte mir jedoch, dass diese gut für mich seien.

Nach etwa einer Stunde stellte sich dann bei mir Übelkeit ein und ich hatte dauerhaft den Drang Wasser lassen zu müssen. Dazu kam noch ein unerträgliches Durstgefühl. Am Nachmittag bei einer Zuckermessung wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Es wurde ein Wert von 558 angezeigt.

Mir wurde in dieser Zeit Kortison verabreicht und ich wurde in die Universitäts-Klinik nach Bonn verlegt. Hier wurde mir die Milz entfernt, wodurch eine Verbesserung der Werte zu erkennen war. Des Weiteren stellte man zwei Vernarbungen an der Milz fest, die mit großer Sicherheit von einer Kriegsverletzung aus der Normandie stammten.

In Bonn wurde aufgrund von zahlreichen Untersuchungen festgestellt, dass es sich bei mir um einen „konstitutionellen, haemolytischen Ikterus, sowie um einen Diabetes mellitus“ handelt. Seit diesem Tag an lebe ich mit der Zuckerkrankheit. Das sind nun über 50 Jahre.

Ich setze mich stets mit dieser Krankheit auseinander und beachte immer alle Werte. Dies hat mir in all den Jahren sehr geholfen. Ich lege auch großen Wert auf einen geregelten Tagesablauf. So frühstücke ich immer zur selben Zeit, esse stets um 12 Uhr zu Mittag und nun schon seit 50 Jahren abends immer einen Teller voll Haferflockensuppe. Diesen geregelten Ablauf, mein Zuhause und mein großer Garten, in dem ich Tag für Tag arbeite, haben mir geholfen, mit der Krankheit zu leben und sie so gut es geht im Griff zu haben.

Veröffentlicht: 2014

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